Zum Inhalt springen

Trümmersuche

Die Trümmerausbildung ist für Hund und Hundeführer*innen eine besondere Herausforderung. Trümmerlagen bergen jede Menge Gefahren wie beispielsweise rutschige Flächen, herausstehende Metallteile, Absturzkanten, Glasscherben. Deshalb ist es zunächst wichtig, sowohl den Hund als auch seinen Menschen mit diesen besonderen Geländebeschaffenheiten vertraut zu machen. Durch das Begehen unterschiedlicher Trümmerformen soll das Hundeteam zunächst an die unterschiedlichsten Bodenuntergründe und Begebenheiten herangeführt werden und lernen, sich auf und in den Trümmern sicher zu bewegen. Bestenfalls wird dies schon mit dem jungen Hund angebahnt.

Da die Hunde meist schon in Bereich Flächensuche die ersten Ausbildungsschritte absolviert haben, kann man hier auf schon Erlerntes aufbauen. In der Trümmersuche ist als Verweisart ausschließlich das Verbellen zugelassen. Auch wenn der Hund dies in der Flächenausbildung schon beherrscht, kann es bei Verweisübungen im Trümmerkegel zu Unsicherheiten kommen. Hier muss der Hund lernen, auch auf wackligem Untergrund zu bellen bzw. vorher einen sicheren Stand zu finden.

Auch die Suche an sich stellt für den Hund eine größere Herausforderung dar. Anders als im freien Gelände, wo der menschliche Geruch sich in der Regel als konstante „Witterungsfahne“ verteilt, gelten im Trümmerbereich andere Gesetze. Hier verteilt sich die Witterung je nach Trümmerlage und äußeren Begebenheiten. Sie tritt durch Spalten, Ritzen und Kanäle nach oben, die von außen nicht unbedingt ersichtlich sind. Wenn der Hund also ein Trümmergelände absucht, tritt der Geruch des „verschütteten“ Menschen in der Regel an der Oberfläche an mehreren Stellen aus, so dass der Hund mehrere Anzeigepunkte auffindet. Das Ziel der Trümmerausbildung besteht darin, dass der Hund in solchen Fällen die Stelle ausarbeitet und anzeigt, an der der Geruch am Stärksten austritt und dies insbesondere auch dann, wenn er nicht direkt an die verschüttete Person herankommt.

Erschwerend kommt bei der Suche in den Trümmern hinzu, dass neben dem zu suchenden menschlichen Geruch viele weitere Gerüche (Lebensmittel, Rauch, etc.) die Arbeit des Hundes herausfordern. Auch dies muss der Hund während der Ausbildung lernen. So werden je nach Ausbildungsstand die unterschiedlichsten „Ablenkungen“ eingebaut. Dazu gehört neben dem Auslegen von Nahrungsmitteln auch Feuer oder das Lärmen von Bergungsgeräten oder Motoren.

Nicht zuletzt heißt es in den Trümmern für den Hundeführer*innen nochmal mehr seinen Hund in den Augen zu behalten. Zum einen, damit er ihn vor möglichen Gefahren bewahren kann, zum anderen, damit er das Hundeverhalten entsprechend einschätzen kann. Trümmerarbeit bildet also nochmal eine besondere Teamarbeit zwischen Hund und Hundeführer*innen. Zwar muss der Hund auf der einen Seite selbstständig arbeiten und sich in jeder Situation einen sicheren Weg suchen, sich auf der anderen Seite aber auch jederzeit von dem Hundeführer*innen auf Distanz lenken lassen. Nur so kann gewährleistet werden, dass eine Trümmerstelle systematisch abgesucht wird.